Android-Notruf-Problem stellt Integrierte Leitstelle vor neue Herausforderungen
In letzter Zeit wurde in den Medien viel über die Problematik der ungewollten Notrufe über die 112 (sog. Hosentaschenanrufe) von Smartphones mit dem Betriebssystem Android 13 berichtet, die derzeit bundesweit die Rettungsleitstellen beschäftigen. Diese Probleme sollen in Zukunft durch Updates behoben werden, jedoch wurden nun weitreichendere Folgen für die Integrierten Leitstelle (ILS) festgestellt.
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Da unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Notrufannahme grundsätzlich bei jedem Anruf von einem Notfall ausgehen müssen, werden Anrufe ohne Sprechkontakt mindestens einmal zurückgerufen, um unerwünschte Anrufe möglichst von Notfällen unterscheiden zu können. Da diese Rückrufe in den letzten Wochen aufgrund dieses Umstandes deutlich zugenommen haben, wurde die ausgehende Rufnummer der ILS Bodensee-Oberschwaben nun von Google fälschlicherweise als Spam eingestuft und auf die Blacklist gesetzt. Dies hat zur Folge, dass Smartphones mit dem Betriebssystem Android diese Nummer automatisch blockieren. Unbemerkt vom Nutzer, werden die Anrufe meist direkt auf die Mailbox des Smartphones umgeleitet.
Dieses Problem und die hohe Verbreitung von Android-Smartphones führt dazu, dass die ILS stellenweise keine Anrufe an Einsatz- oder Führungskräfte von Feuerwehr, Sanitäts- und Rettungsdienst tätigen kann, was jedoch in vielen Einsatzlagen notwendig ist, um direkte Absprachen zu treffen.
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der zuständigen Abteilung arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung. Derzeit wird versucht, mit den zuständigen Behörden zu klären, wie dieses Problem schnellstmöglich gelöst werden kann. Die Versuche, mit Google in Kontakt zu treten, waren bisher jedoch erfolglos.